Lehre mit Matura: Kurszeiten sind jetzt Arbeitszeit
Lehre mit Matura
Bereits seit September 2008 können Lehrlinge während ihrer Ausbildungszeit drei Teilprüfungen der Berufsreifeprüfung ablegen. Noch in der Lehrzeit können sie zu den Prüfungen aus den Fächern Mathematik, Deutsch und einer lebenden Fremdsprache wie Englisch antreten.
Sobald die Lehrlinge 19 Jahre alt sind und den Lehrabschluss erfolgreich in der Tasche haben, können sie die vierte Prüfung ablegen. In der vierten Teilprüfung geht es um den Fachbereich des Lehrberufs. Mit dem Lehrabschluss und der erfolgreich bestandenen Matura stehen ihnen dann alle Türen offen. Denn damit können sie auch an einer Universität oder Fachhochschule studieren.
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Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Das Anrechnen der Vorbereitungskurse ist für Christian Hofmann, Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten, eine Aufwertung der Lehre. Er hofft, dass weitere Branchen folgen werden. Zwar gibt es in bestimmten Branchen die Möglichkeit zur Bildungsfreistellung, beispielsweise bekommt man hier fünf oder zehn Tage frei, um Prüfungen abzulegen, allerdings müssen die Kurse dennoch in der Freizeit besucht werden.
Eine Lehre mit Matura ist eine Doppelbelastung. Die Lehrlinge müssen sich neben der beruflichen Ausbildung auch ihrer schulischen Ausbildung widmen. „Nach 38 oder 40 Stunden Arbeit dann noch den Maturakurs am Abend zu besuchen, ist sehr anstrengend“, sagt Hofmann. Deshalb brechen viele aus Zeitmangel die Lehre mit Matura ab.
Die Lehre mit Matura bietet viele Möglichkeiten und von politischer Seite wird sie gern beworben. Nun wird sie, durch die Anrechnung der Kurszeiten, auch attraktiver für die Lehrlinge und erlebt eine Aufwertung.