Lehre als Pharmazeutisch-kaufmännische/r Assistent/-in

Jeder Mensch hat zu einem Zeitpunkt körperliche Beschwerden in seinem Leben. Glücklicherweise gibt es die passenden Medikamente für fast alle Fälle.

 

Die Ausbildung als pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz

Selbstverständlich ausgehändigt von einer Fachkraft - der pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenz. Diese sorgt nämlich dafür, dass jeder Kunde das richtige Medikament samt Beratung findet. Somit sorgst du direkt für das Wohlergehen jedes Kunden, der in die Apotheke kommt.

 

 

1. Die Tätigkeiten

Als pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz bist du das Bindeglied zwischen der Verwaltung und dem Verkaufsraum. Während der Ausbildung lernst du die bekanntesten Medikamente und deren Wirkungen sowie Nebenwirkungen kennen. Du erlernst das Computer-System, womit die Bestände überwacht werden. Und du führst du die Bestellungen durch, sollte eine der Waren nicht mehr vorrätig sein.

Außerdem betreust du Kunden direkt am Schalter und empfiehlst - nachdem Sie ihre Symptome geschildert haben -, welches Medikament die richtige Wahl darstellt. Braucht ein Kunde an rezeptpflichtiges Medikament, so sprichst du dich mit dem zuständigen Apotheker ab. Einzig er darf Waren auf Rezept ausgeben.

Je nach Betrieb - z. B. in Drogerieketten - fallen auch Kosmetika, Babynahrung und Körperpflege Artikel unter deiner Zuständigkeit. Zusammen mit den anderen Produkten gestaltest du auf diese Weise eine angenehme Ladenatmosphäre, in der sich der Kunde wohlfühlen kann. Abschließend erlernst du alles, was es braucht, um das Geschehen hinter der Theke mit dem Treiben auf der Verkaufsfläche in Einklang zu bringen.

2. Anforderungen und Qualifikationen

Neben der erfüllten neunjährigen Schulpflicht, brauchst du ein Interesse an medizinischen Themen. Den genau das Interesse ermöglicht es dir, auch die etwas trockenen Packungsbeilagen gekonnt zu verstehen. Und immer wieder auf dem aktuellen Stand der Dinge zu bleiben - denn die Pharma-Industrie erzielt ständig neue Durchbrüche.

Die Ausbildung als pharmazeutische-kaufmännische Assistenz erfordert selbstverständlich eine Grundlage an praktischen Fähigkeiten wie:

- sicherer Umgang mit dem Computer
- gute Deutsch und idealerweise Fremdsprachenkenntnisse
- präzise Ausdrucksfähigkeit
- Zahlenverständnis beim Durchführen von Bestellungen oder Schreiben von Rechnungen

Nichtsdestotrotz lebt dieser Ausbildungsberuf von den "Soft Skills". Schließlich hast du überwiegend mit dem Kunden, also Menschen zu tun. Deswegen sind persönliche Reife, ein gepflegtes Auftreten und höfliche Umgangsformen Pflicht in diesem Umfeld.

Des Weiteren fällt unter die persönliche Reife auch die Fähigkeit zur Diskretion bzw. Verschwiegenheit. Kunden vertrauen dir mitunter Probleme an, die sie nicht mal im Familienkreis offen kundtun. Aus diesem Grund achten Ausbildungsbetriebe insbesondere auf die Persönlichkeit und das Verhalten des Bewerbers. Kannst du gut mit Menschen umgehen, so ist alles andere zweitrangig.

 

 

3. Das Gehalt

Ähnlich anderen kaufmännischen Beruf bewegt sich das Gehalt während der Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenz im Mittelfeld. Das hat hierin seine Gründe, dass du dem Apotheker in seiner Arbeit unter die Arme greifst. Deswegen ist dein Handlungsspielraum und die Verantwortung begrenzt, was sich im Gehalt widerspiegelt.

 

Lehrlingsentschädigung lt. Kollektivvertrag (brutto) Apothekenhilfspersonal einschließlich der Pharmazeutisch-kaufmännischen Assistent(en)innen (Angestellte)
(Arbeiter) (Stand 01.01.2024)

1. Lehrjahr: € 913,-
2. Lehrjahr: € 1.133,-
3. Lehrjahr: € 1.463,-

Nach der Ausbildung zahlen die Betriebe ihren Assistenzen ein Einstiegsgehalt von 1550 bis 1600 Euro brutto. Das trifft auf Apotheken, Krankenhäuser oder Drogerien gleichermaßen zu.

 

4. Ablauf der Ausbildung

Als "Lehrberuf" ist die Ausbildung dual aufgebaut mit Arbeitszeit im Betrieb und der Berufsschule. Während im Betrieb dich vor allem Kundenkontakt erwartet, legt die Berufsschule den Fokus auf die Theorie und schult dich im kaufmännischen Bereichen. Daneben lernst du in der Pharmazie alle relevanten Fakten über die gängigsten Medikamente. Nach der Lehrabschlussprüfung (kurz "LAP"), kannst du komplett eigenständig im Betrieb agieren und Kunden betreuen.

5. Karrieremöglichkeiten

Die Aufstiegschance geht für die pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz in der Regel über den akademischen Weg. Sprich, du legst eine vollwertige Matura ("Berufsreifeprüung") nach der Ausbildung ab. Diese ermöglicht dir uneingeschränkten Zugang zu Universitäten. Von da an kannst du berufsbegleitend an einer Höheren Lehranstalt für Chemieingenieurwesen 8 Semester belegen. Oder 4 Semester an einem Kolleg für Chemie.

Allerdings kannst du durch eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde selbst einen Betrieb gründen, womit du potenziell mehr Geld verdienen kannst. Dieser Weg ist deswegen attraktiv, weil du die Meldung beim Amt ausreicht. Einen Befähigungsnachweis wie in technischen Berufen - durch eine Meisterprüfung - musst du nicht liefern.