Lehre als Reisebüroassistent/-in

Reisebüroassistenten sind diejenigen, die in Reisebüros einen kompletten Urlaub für den Kunden organisieren. Sie sind geschulte Fachkräfte, die genau wissen, welche Kundenwünsche zu welchen Urlaubszielen passen.

Die Ausbildung als Reisebüroassistent/-in
 

1. Die Tätigkeiten:

Im Erstkontakt bringen Sie die Vorstellungen des Kunden in Erfahrung. Sollte der Kunde keine Ideen haben, bereiten sie Vorschläge vor, nach Vorgaben wie beispielsweise dem Budget oder generellen Vorlieben. Ist das Reiseziel gewählt, weisen sie auf eventuell interessante Sehenswürdigkeiten hin und informieren zu den speziellen Gegebenheiten im Land.

Auch die bürokratische Ebene ist ihr Aufgabengebiet. Sie beantragen Visa für den Kunden, buchen nach Termin die Flüge und stellen für das Urlaubsgebiet Reiserouten zusammen. Je nach Kundenwunsch nehmen sie darüber hinaus mit Veranstaltern vor Ort Kontakt auf. Hierbei organisieren sie ein komplettes Tourismus-Programm für die Reisenden. Und zuletzt liegt es auch an Ihnen die finanziellen Aspekte sauber abzuwickeln. Schließlich sollen Unterkunft und Urlaubsprogramm vor Ort mit dem gestellten Budget harmonieren. Sind Reisebüroassistenten nicht nur in einem Reisebüro angestellt, sondern gleichzeitig auch der Veranstalter der Reise, kommen Service-Aufgaben hinzu. Das umfasst Vorbereitung der Reisenden als auch Betreuung während dem Urlaub. Aus diesem Grund sind sie mitunter auch erste Ansprechpartner bei Reklamationen.

2. Anforderungen und Qualifikationen:

Als Auszubildender in der Tourismusbranche sind trotz der stark kommunikativen Aspekte im Beruf auch die schulischen Kernkompetenzen gefragt. Beispielsweise sind gute Kenntnisse in Mathematik und Informatik wichtige Fähigkeiten, die ein Bewerber mitbringen sollte. Denn Reisebüroassistenten arbeiten überwiegend mit dem Computer sowie den speziellen Branchen-Kalkulationsprogrammen. Dazu muss der Azubi sattelfest werden in der Verwendung der einzelnen Programme, worüber die Reservierungen abgewickelt werden. Des Weiteren braucht es idealerweise Fremdsprachenkenntnisse. Hier gilt: Je mehr Sprachen zur Verfügung stehen, desto besser.

Jedoch sind die „soft skills“ in diesem Berufsfeld mindestens genauso wichtig wie die vorhin erwähnte Fachkompetenz. Bei häufigen Kundenkontakt sind deswegen gepflegtes Auftreten, angemessene Höflichkeitsformen und soziale Intelligenz entscheidend. Dies sind nämlich genau die Schlüsselkompetenzen, die im Kundengespräch wichtig sind.

Auch charakterlich muss die Eignung bei einem Reisebüroassistenten stimmen. Ihnen kommt neben der Rolle als Berater auch die Rolle als Verkäufer zu. Sie müssen Kunden auf effektive Weise von den Vorteilen des Reiseangebots überzeugen. Zuletzt sind noch charakterliche Züge wie hohe Stress-Resistenz förderlich, da mitunter viele Kunden auf einmal in das Büro drängen.

3. Das Gehalt:

Der Kollektivvertrag für die Reisebüroassistenzen ist einheitlich und gilt für Lehrlinge im ganzen Land. Deswegen gibt es in diesem Ausbildungsberuf keine internen Abweichungen.
 

Lehrlingsentschädigung lt. Kollektivvertrag (brutto) Papier- und Pappenindustrie
(Arbeiter) (Stand 01.01.2024)

1. Lehrjahr: € 810,-
2. Lehrjahr: € 960,-
3. Lehrjahr: € 1.290,-
4. Lehrjahr: € 1.583,-

Das Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung beträgt zwischen 1550 und 1720 Euro.

4. Ablauf der Ausbildung:

Die Lehre ist nach dem klassischen, dualen Ausbildungsmuster aufgebaut und dauert drei Jahre. Dies gilt dann, wenn der Auszubildende seine Lehre bei einem Betrieb beginnt. Alternativ bietet sich der Weg über die vierjährige Lehre an einer Fachschule für Tourismus. In beiden Fällen erwirbt der Lehrling einen vollwertigen Abschluss der Ausbildung.

5. Karrieremöglichkeiten:

Um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, empfiehlt es sich, zusätzlich ein Studium der Richtung „Tourismus und Freizeitwirtschaft“ bzw. „Tourismusmanagement” zu absolvieren. Die aktuellen Trends deuten darauf hin, dass Arbeitgeber vermehrt Hochschulabgänger über Lehrlinge bevorzugen. In jedem Falle bieten sich dem Berufstätigen, der Weiterbildungsmaßnahmen ergreift, attraktive Möglichkeiten. Zum Beispiel stehen mit Berufserfahrung Positionen als Verkaufsleiter, Filialleiter oder gar Geschäftsführer offen.