Lehre als Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistent/-in

Als Archiv- Bibliotheks- und Informationsassistent/in bist du in der Regel in einer Bibliothek oder einem Archiv angestellt. Universitäten und Forschungseinrichtungen pflegen beispielsweise große Archive. Seltener gibt es ebenso Stellen in der Dokumentation. Im Berufsalltag hantierst du mit jeglicher Art von Medien – Printprodukte wie Bücher, Zeitschriften oder Audiobücher sowie Videofilme.

Die Ausbildung als Archiv- Bibliotheks- und Informationsassistent/in


Das “Gehirn” der Gesellschaft bilden oft die Bibliotheken und Archive des Landes. Hier sind Menschen tagein, tagaus damit beschäftigt, Inhalte zu erfassen und fachgerecht abzulegen. Ohne sie würde vieles an Wissenschaft, Kultur und Kunst für immer verloren gehen.


1. Die Tätigkeiten


Immer mehr hält die Elektronik Einzug in die Welt der Medien in Form von E-Reader wie dem Kindle. Aus diesem Grund verwaltest du zudem Online-Literatur-Bestände. Selbstredend sind deine Werkzeuge der Computer und die Bibliothek an sich. Deine Aufgabe beschränkt sich nämlich nicht nur auf stumpfes Bestellen, Erfassen und Einordnen. Du informierst dich über aktuelle Trends, liest dementsprechend die neusten Bücher und betreibst Hintergrundrecherche.


Darüber hinaus kann im Gebiet der Dokumentation der Schwerpunkt mehr auf die Informationsbeschaffung fallen. Hier stellst du auf Kundenwunsch gebündelt die passenden Informationen zusammen. Dabei greifst du auf das große Repertoire an Wissen zurück, das Bibliotheken oder Archiv bieten.

2. Qualifikationen und Anforderungen


Die erfüllte Schulpflicht von neun Jahren ist ein absolutes Muss für diese Ausbildung. Weniger geht es hier um Noten, sondern mehr um das erforderliche Allgemeinwissen. Dieses hilft in Kombination mit dem analytischen Denken, schnell die richtigen Bücher für den Interessierten parat zu haben. Natürlich macht solche Kopfarbeit eine präzise Arbeitsweise zur Pflicht. Oft als unwichtig abgetan und dennoch in heutiger Zeit nicht mehr wegzudenken: Interesse am öffentlichen Geschehen und generell am Medienmarkt. Vieles an Literatur ist gesellschaftlich geprägt. Um es zu verstehen, brauchst du das Wissen um die gesellschaftlichen Hintergründe.


Außerdem sind starke soziale Kompetenzen ein großer Pluspunkt. Insbesondere in Bibliotheken zählen am Schalter Freundlichkeit, Service-Einstellung und ein gepflegtes Äußeres. Sprachkenntnisse bzw. Sprachgewandtheit geht damit Hand in Hand. Schließlich kann es vorkommen, dass einige der Kunden einen sehr hohen Bildungsstandard haben. Hier bringt dich der umfassende Wortschatz voran.


3. Das Gehalt


Der oder die Archiv- Bibliotheks- und Informationsassistent/in verdient im guten oberen Durchschnitt. Geschuldet ist dies wahrscheinlich der doch intellektuell fordernden Arbeit, die vom Auszubildenden größte Sorgfalt verlangt.

Lehrlingsentschädigung lt. Kollektivvertrag (brutto) im öffentlichen Dienst (z.B. Österreichisches Staatsarchiv, Landesbibliotheken und Landesarchive der Bundesländer): (Stand 01.01.2024)
Die kollektivvertragliche Lehrlingsentschädigung kann je nach Arbeitgeber variieren (z.B. andere Werte für Universitäten, AK, Landesdienst, usw.)
1. Lehrjahr: € 800,-
2. Lehrjahr: € 1010,-
3. Lehrjahr: € 1190,-
4. Lehrjahr: € 1.580,-

Im Allgemeinen verdienen Auszubildenden im Raum Wien am oberen Ende der Angaben. Dasselbe gilt für die Österreichische Akademie der Wissenschaften. Nichtsdestotrotz kann sich jeder darauf verlassen, nach einem festen Kollektivvertrag vergütet zu werden. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.030 Euro und 2.160 Euro.


4. Ablauf der Ausbildung


Der übliche Weg ist die dreijährige Lehre in einer Bibliothek oder dem Archiv einer forschenden Einrichtung (Bsp: Universitäten). Hier greift das duale Konzept der Ausbildung, wo Arbeitstage und Schultage in der Woche untergebracht sind. Allerdings besteht auch die Möglichkeit über die Handelsschule oder einer Fachschule für wirtschaftliche Berufe den Beruf komplett akademisch zu erlernen.


5. Karrieremöglichkeiten


Weiterbildungen im Bereich des Kaufmanns gibt es seitens des Berufsförderungsinstituts oder des Wirtschaftsförderungsinstituts. Diese Lehrgänge schulen dich sowohl in Verwaltungsaufgaben, als auch in fachspezifischen Themen wie verschiedenen Literaturrichtungen. Damit kannst du am Ende die Stelle als Informationsmanager antreten. Oder natürlich selbst die Bibliothek leiten. Jedoch bieten sich zunehmend in der freien Wirtschaft weitere Stellen für informative Berufe. Vor allem Online-Werbeagenturen und sonstige PR-Firmen stellen hier eine attraktive Alternative dar.